16.06.2015 - Erweiterter Ameisenlehrpfad im Äschwald Ufhusen

Am 11. Juni 2015 ist der Ameisenlehrpfad im Äschwald Ufhusen mit neuen Informations- und Bildertafeln erweitert worden. Interessierte Besucherinnen und Besucher erfahren viel Wissenswertes über den Wald und warum es sich lohnt, Waldameisen und ihre Hügel zu schonen und zu erhalten.

Im Äschwald in der Gemeinde Ufhusen trifft man auf zahlreiche Ameisenhaufen. Laut Martin Filli, Initiant des Ameisenlehrpfades und Revierförster der Waldregion Mittelland, ist dies ungewöhnlich auf einer Meereshöhe von nur 650 m.ü.M und einzigartig im Kanton Luzern. Normalerweise findet man die Waldameisen in höheren Lagen. Weil das Gebiet während der letzten Eiszeit nicht vergletschert war und vom Regen über die Jahrtausende ausgewaschen wurde, ist der Boden saurer und der Wald reich an Nadelholz. Dies sind ideale Voraussetzungen für die Waldameise, die ihre Ameisenhaufen vorwiegend aus Fichten- und Tannennadeln baut. Wegen seiner Bedeutung für die Waldameisen wurde der Äschwald im Rahmen der Waldentwicklungsplanung als Naturvorrangwald ausgeschieden.

Ameisenstaat - nichts für Einzelgänger

Ameisen sind als Einzeltiere nicht überlebensfähig, sondern bilden Staaten. Der Ameisenlehrpfad erklärt, welche Aufgabe - von der Königin über die Arbeiterin bis zum Ameisenmännchen - jedes einzelne Tier im Staat hat. Weiter erfahren die Besucherinnen und Besucher wie ein Ameisenhaufen aufgebaut und mit seiner Umwelt vernetzt ist.

Fressen und gefressen werden

Die Waldameisen haben vielfältige Aufgaben. Sie reichen von der Rolle als Gesundheitspolizei des Waldes bis hin zur Funktion als Nahrungsquelle für Insekten-fressende Vögel wie z.B. Schwarz-, Grün- und Buntspecht. Bei Gefahr verteidigen sich die Waldameisen mit Ameisensäure, die sie bis zu einem halben Meter weit spritzen können. Fressfeinden gegenüber ist dies ein äusserst wirksames Mittel. Doch Menschen gegenüber, die die Nestkuppe aus Neugierde oder Unkenntnis beschädigen, sind die Tiere schutzlos ausgeliefert. Die Zerstörung der Nestkuppe kann für den Waldameisenstaat verheerende Folgen haben.

Bilder

Bild 1: Einzelne Waldameise
Bild 2: Arbeiterinnen bessern das Nest mit Harzklümpchen aus
Bild 3: Emsiges Treiben im Ameisenstaat
Bild 4: Vom Specht beschädigter Ameisenhügel
(Copyright Fotos: Christian Bernasconi )

Kontakt

Martin Filli, Revierförster
Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa)
Tel. 041 925 10 86
martin.filli@lu.ch
Erreichbarkeit: vormittags