Ziel:
Der Holzindustriestandort Luzern wird gestärkt. Die regionale Abstimmung zwischen Holzangebot und –nachfrage ist verbessert.
Herausforderungen und Stossrichtungen
In Luzern wird mehr Holz verarbeitet als geerntet. Dennoch wird das Holznutzungspotential nicht ausgeschöpft. Die Kleinstrukturiertheit des Luzerner Waldes mit hohem Anteil an Privateigentum erschwert eine flexible, zeitnahe und kostengünstige Holzbereitstellung. Mit dem Aufbau der regionalen Waldorganisationen konnten klare Verbesserungen erreicht und zuverlässige Partnerschaften aufgebaut werden. Mehrere der grössten Schweizer Holzverarbeitungsunternehmen sind im Kanton Luzern ansässig. Die Zahl der Sägereien hat sich im Kanton Luzern jedoch zwischen 1991 und 2017 auf 44 Betriebe halbiert. Der Rückgang war etwas geringer als über die gesamte Schweiz betrachtet (minus 64%). Parallel dazu stieg der Einschnitt im Kanton Luzern um rund 60'000 m3 auf rund 325'000 m3 . Seit 2007 ist Luzern der Kanton mit dem höchsten Rundholzeinschnitt in der Schweiz (BFS 2018). Schweizweit betrachtet kann die Nachfrage nach Holzprodukten nicht mit Schweizer Produkten gedeckt werden. Es fehlt an Produktionskapazität für einzelne Produkte (Dreischichtplatte und Duo/Triobalken) und auch an Einschnittkapazitäten bei den Sägereien. Es besteht also weiterhin Entwicklungspotential für die Luzerner Betriebe. Dazu müssen vorhandene Produktionsstandorte gesichert und Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen werden. Im Handlungsfeld Sägerei-, Bau- und Möbelindustrie werden die drei Stossrichtungen: schnelle Verfügbarkeit von Bauholz, Marktplattform sowie Schaffung der Voraussetzungen für Verarbeitungskapazitäten bzw. Raumverfügbarkeit näher betrachtet.
Schwerpunktpassnahmen
Entwicklungsstrategie Holzindustriestandorte (M 2.1)
Beschreibung
Damit im Kanton Luzern weiterhin ausreichend Verarbeitungskapazität zur Verfügung stehen und der Kanton seine führende Rolle in der Schweiz halten oder ausbauen kann, sind Holzindustriestandorte zu sichern. Dabei ist einerseits die Fortführung und Erweiterung der bestehenden Betriebe sicherzustellen, andererseits sind Flächen für neue, allenfalls grössere Anlagen zu eruieren und raumplanerisch zu sichern. Dies soll in einer Entwicklungsstrategie Holzindustriestandorte festgelegt werden. Trotz der Konzentration auf grössere Betriebe spielen auf Grund der knappen Landreserven bestehende dezentrale Sägereien eine wichtige Rolle. Um Betriebsentwicklungen zu ermöglichen, Seite 21 von 33 sollen die Gemeinden dafür sensibilisiert werden, geeignete, an solche Betriebe angrenzende Flächen als Reserven für die betriebliche Entwicklung freizuhalten. Darüber hinaus sollen strategisch wichtige Flächenreserven für die Holzbauindustrie raumplanerisch gesichert werden. LHZ, rawi, lawa und die Wirtschaftsförderung lancieren dazu eine Standortevaluation, die geeignete Flächen unter Berücksichtigung bestimmter Kriterien (u.a. Holzlieferpotential, Absatzpotential, Erschliessung, Transportwege, Landreserven) eruiert. Durch ein Arbeitszonenmanagement soll die Verfügbarkeit der Flächen gesichert werden.
Erwartetes Ergebnis und Wirkung
Eine Entwicklungsstrategie Holzindustriestandorte ist ausgearbeitet. Es stehen im Kanton Luzern ausreichend Flächen für den Ausbau der Verarbeitungskapazität zur Verfügung.
Beteiligte
Externe Unterstützung, lawa, rawi, uwe, Wirtschaftsförderung, Regionale Entwicklungsträger RET
Investitionsübersicht (Verarbeitungskapazitäten/Bedarf) (M 2.4)
Beschreibung
Verschiedene Akteure planen mit dem Rohstoff Holz. Es fehlt jedoch eine Übersicht, wer wo investiert bzw. wie sich die Nachfrageseite verändert. Mit der Übersicht kann abgewendet werden, dass zweimal «das gleiche Holz» verplant wird. Planungsfehler können so vermieden werden. Auf der anderen Seite kann das Wissen über eine geplante Investition eines Verarbeiters die eigene Nachfrage stimulieren.
Erwartetes Ergebnis und Wirkung
Die Investitionsübersicht ist erstellt, kommuniziert und wird periodisch aktualisiert. Die Nachfrage und das Angebot am Rohstoff Holz können zusammengebracht und koordiniert werden. Es entstehen allfällige neue Zusammenarbeitsformen Besteller - Bereitsteller. Die Investitionsübersicht hilft für die Weiterentwicklung bzw. Prüfung von Projektideen.
Beteiligte
lawa, rawi, uwe, Wirtschaftsförderung