Schutzwald braucht Pflege

Das Ziel der Schutzwaldpflege besteht darin, die Schutzfunktion zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen. Wie jedes Schutzsystem muss auch der Schutzwald regelmässig unterhalten werden. Das Bundesamt für Umwelt veröffentlichte 2005 die Wegleitung "Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald (NaiS)", welche als nationaler Standard die fachliche Grundlage der Schutzwaldpflege bildet.

Schutzwaldpflege - eine Daueraufgabe

Die Waldgesetzgebung des Bundes verpflichtet die Kantone, dort wo es die Schutzfunktion erfordert, eine minimale Pflege der Wälder sicherzustellen. Die Schutzwaldpflege ist eine wichtige Stütze in der schweizerischen Waldpolitik.

Durch die gezielte Entnahme von Bäumen gelangt Licht und Wärme auf den Boden. Junge Bäume wachsen im Schutze ihrer grossen Nachbarn auf. Damit wachsen sie buchstäblich in ihre Aufgabe hinein, bevor die älteren Bäume schwächer werden. Wurfgefährdete Bäume, sogenannte Gefahrenträger, werden gefällt. Denn wenn Bäume entwurzelt werden, reissen sie den Boden auf und sind damit ein Risiko für nachfolgende Erosion. Ein gemischter, stufiger, stabiler Waldbestand bietet die beste Schutzwirkung und sichert auch die Lebensräume für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Daher wird bei der Schutzwaldpflege die Vitalität, Stabilität und Verjüngung des Waldes gefördert.

Beobachten und Lernen

Weiserflächen sind Beobachtungsflächen und verkörpern die verschiedenen Schutzwaldtypen. Sie sind rund eine Hektare gross. Sie dienen der systematischen Beobachtung der Waldentwicklung und liefern wichtige Erkenntnisse für die Erfolgskontrolle. Werden mit den getroffenen waldbaulichen Massnahmen die formulierten Ziele erreicht oder müssen diese angepasst werden? 

Das Weiserflächennetz im Kanton Luzern umfasst 15 Flächen. In vielen kleinen Schritten wird versucht, die natürlichen Prozesse zu beeinflussen. Zeit, Beobachtungsgabe und Geduld sind gefragt. Damit ist es möglich, das System immer wieder neu und fein zu justieren. Die Wirkungsanalyse prüft, ob die ausgeführten Massnahmen oder gezielten Unterlassungen die (langfristig) zu erwartende Wirkung auf den Waldzustand haben.

Ziel ist letztendlich, dass die Wälder die vom Menschen gewünschte Wirkung erbringen.

Weiserfläche Nr. 10: Chilebach Schüpfheim
Seilschlag Winter 2008/2009, Seilschneise abwärts
16.10.2009

Seilschlag Winter 2008/2009, Aufnahme 16.10.2009

Weiserfläche Nr. 10: Chilebach Schüpfheim
Konkurrenzvegetation, unterständige Fichten/Tannen, Naturverjüngung
03.05.2012

Entwicklung Konkurrenzvegetation, Aufnahme 03.05.2012

Weiserfläche Nr. 10: Chilebach Schüpfheim
05.07.2016

Aufnahme 05.07.2016

Weiserfläche Nr. 10: Chilebach Schüpfheim
02.07.2019

Aufnahme 02.07.2019