Messkampagne PCB-Schadstoffe in landwirtschaftlichen Gebäuden

In landwirtschaftlichen Gebäuden, die vor 1980 gebaut wurden, können polychlorierte Biphenyle (PCB) vorkommen. Diese giftigen Stoffe sind langlebig und können bis heute von Tieren aufgenommen werden und somit in Lebensmitteln enthalten sein. Vom Mensch aufgenommen, kann dies zu chronischen Erkrankungn führen. Ein Grossteil der anfallenden Kosten für die Schadstoffmessungen auf dem Betrieb werden durch Bund und Kanton übernommen.

Landwirtschaftliches Gebäude

Das Wichtigste in Kürze
In vielen landwirtschaftlichen Gebäuden wurden früher beim Bau Farben, Grundierungen oder Fugendichtungen eingesetzt, die giftige PCB-Stoffe enthalten. Diese Stoffe – polychlorierte Biphenyle (PCB) – sind sehr langlebig und können bis heute von Tieren aufgenommen werden und gelangen so in die Lebensmittelkette. Werden dabei die Höchstwerte in den Lebensmitteln überschritten, können diese nicht mehr verkauft werden. Die PCB-Problematik stellt damit auch ein betriebliches Risiko für Landwirtschaftsbetriebe dar. Von PCB betroffen können insbesondere Bauten sein, die vor 1980 erstellt wurden. Um die Sicherheit der produzierten Lebensmittel zu verbessern, lohnt sich bei belasteten landwirtschaftlichen Gebäuden eine Sanierung. Bund und Kantone bieten dazu finanzielle Unterstützung.

Um festzustellen, ob in einem landwirtschaftlichen Gebäude eine mögliche PCB-Belastung vorliegt, müssen in einem ersten Schritt die Betriebe besichtigt werden und Proben von potentiell PCB-belasteten Bauteilen entnommen und analysiert werden. Dies erfolgt im Rahmen einer PCB-Messkampagne. Bund und Kantone bieten dazu ebenfalls finanzielle Unterstützung.

PCB - Messkampagne Kanton Luzern
Der Kanton Luzern startet eine PCB-Messkampagne. Dabei kann sich jeder Luzerner Landwirtschaftsbetrieb bis zum 30. September 2024 für eine PCB-Messung anmelden. Die Teilnahme ist freiwillig. Da bei der Beprobung und bei der Analyse der Proben Kosten anfallen, beteiligt sich der Bund und Kanton mit finanzieller Unterstützung. Die Betriebsleiter/in verpflichtet sich bei der Anmeldung zur PCB-Messung zu einer Kostenbeteiligung von mindestens 20 Prozent.

Die voraussichtlichen Kosten für die Betriebsbesichtigung mit Beprobung sowie die Laboranalyse der Proben belaufen sich pro Betriebsstandort auf ungefähr 1’500 Franken. Bei einer Kostenbeteiligung von mindestens 20 Prozent liegen die Kosten für die Betriebsleitenden bei 300 Franken. Können bei der Beprobung auf dem Betrieb keine verdächtigen Bauteile festgestellt werden, so entfallen die Kosten für die Laboranalysen.

Wo können potentiell PCB-belastete Bauteile in Ökonomiegebäuden vorkommen? einblenden

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Fragen und Antworten

  • F1: Ich bin unsicher, ob bei meinem Betrieb ein Verdacht auf PCB besteht. Was soll ich tun?

    Füllen Sie im Zweifelsfall das Formular  Anmeldung PCB-Messung  aus. Durch Ihre Angaben zu den Betriebsgebäuden können die kantonalen Dienststellen abschätzen, ob eine mögliche PCB-Belastung vorliegt. Wenn festgestellt wird, dass auf Ihrem Betrieb kein Verdacht auf eine PCB-Belastung besteht, entstehen für Sie auch keine Kosten.

  • F2: Ich bin unsicher, ob mein Betrieb Verdacht auf PCB aufweist. Mit welchen Kosten muss ich rechnen, wenn mein Betrieb gar nicht besichtigt werden muss?

    Muss der Betrieb nicht besichtigt werden, fallen keine Kosten an.

  • F3: Was passiert, wenn mein Betrieb positiv auf PCB getestet wird?

    Sie erhalten einen entsprechenden Laborbericht zu den positiven Analysen. Zudem werden die Dienststellen Landwirtschaft und Wald, Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz des Kantons Luzern und Umwelt und Energie über das positive Resultat informiert. Anschliessend erfolgen die folgenden Schritte:

    1. Feststellung Sanierungsbedarf eines Ökonomiegebäudes durch die zuständige kantonale Dienststelle sowie der Bewirtschafter/in und/oder Eigentümer/in der Anlage
    2. Feststellung voraussichtlicher Sanierungskosten durch SUVA-anerkanntes Sanierungsunternehmen
    3. Einreichung Gesuch um Finanzhilfen von Bund und Kanton bei der kantonalen Vollzugsstelle Strukturverbesserung durch Bewirtschafter/in und/oder Eigentümer/in
    4. Sanierung PCB-belastetes Ökonomiegebäude, wenn die entsprechende Bewilligung zur Finanzhilfe und den geplanten Sanierungsarbeiten vorliegt

    Kosten: Sanierungen werden gemäss Bundesrechts-Verordnung 913.1 unterstützt. Die beitragsberechtigten Kosten werden zu 50 Prozent durch den Bund und zu 25 Prozent durch den Katnon unterstützt (Frist Ende 2026). Somit verbleiben beim Gesuchsstellenden 25 prozent der Kosten.

  • F4: Wo finde ich weitere Informationen zu PCB?
    • PCB und Dioxine in Nahrungsmitteln von Nutztieren, August 2019, nationale Arbeitsgruppe PCB. Link
    • Dioxine und polychlorierte Biphenyle (PCB), Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Link
    • PCB – Kontamination der Lebensmittel durch alte Materialien/Bauteile, Lucia Klauser, die Mutterkuh 1 2019. Link
    • Informationen zur Diagnostik, Gefahren und Entsorgung von PCB belasteten Bauteilen. Link

 

Kontakt

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Brunner Nadine Fachbearbeiterin landwirtschaftliche Baugesuche 041 349 74 55 E-Mail