Handlungsfelder
Der Kanton Luzern umschreibt sein Engagement zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität in sieben Handlungsfeldern. In jedem Handlungsfeld ist beschrieben, welche Massnahmen zur Förderung der Biodiversität beibehalten, intensiviert oder zusätzlich ergriffen werden.
Arten fördern
Zahlreiche Gesetze, Verordnungen, Inventare und Konzepte von Bund und Kanton bilden die Grundlagen zum Erhalt und Förderung gefährdeter Arten. Rote Listen für vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten existieren nur auf schweizerischer Ebene.
Invasive gebietsfremde Arten bekämpfen
Einige eingeschleppte Tiere und Pflanzen können sich so stark ausbreiten, dass sie nicht nur ökologische Probleme, sondern auch gesundheitliche und wirtschaftliche Schäden verursachen. Bekämpfungsmethoden und Informationskampagnen müssen umgesetzt werden.
Ökologische Infrastruktur unterhalten und ausbauen
Ein Netz von Kerngebieten (Naturschutzgebiete, Waldreservate, Smaragdgebiete usw.) bildet die Grundstruktur der ökologischen Infrastruktur. Vernetzungsachsen stellen die Durchlässigkeit der Landschaft zwischen den Kerngebieten sicher. Dieses räumliche Netzwerk ermöglicht Pflanzen- und Tierpopulationen den Austausch von Individuen zwischen den Kerngebieten und benachbarten Vorkommen. Die ökologische Infrastruktur bildet die Grundlage dafür, dass die die Biodiversität reichhaltig und gegenüber Veränderungen (z. B. Klimawandel) reaktionsfähig ist.
Biodiversität im Siedlungsraum
Die Biodiversität profitiert im Siedlungsgebiet von kleinräumigen Mustern von Garten- und Parkanlagen, von Strassenrandstreifen, von Natursteinmauern, von Dachbegrünungen usw.
Wissen generieren und verbreiten
Wie steht es um die Biodiversität? Welche lebensnotwenigen Leistungen erbringt sie für die Menschen? Das Wissen und das Bewusstsein über den Zustand und die Entwicklung der Biodiversität im Kanton Luzern soll gestärkt und das Verständnis, wie das eigene Handeln und die eigenen Entscheidungen die Biodiversität beeinflussen gefördert werden.
Nachhaltigkeit der Nutzung fördern
Verschiedene Lebensbereiche profitieren von der Biodiversität und den intakten Ökosystemen: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Jagd sowie Rohstoffgewinnung. Um die Ökosystemleistungen langfristig ungeschmälert zu erhalten, müssen die Nutzungen nachhaltig erfolgen. Unerwünschte Nebenwirkungen der Nutzungen auf die Biodiversität oder auf Ökosystemleistungen werden reduziert.
Zustand und Veränderung der Biodiversität überwachen
Wie entwickelt sich die Biodiversität im Laufe der Jahre und Jahrzehnte im Kanton und seinen Regionen? Im Rahmen eines Monitorings soll dies geklärt werden. Die Ergebnisse dienen einerseits dazu, über den Zustand und die Entwicklung der Biodiversität zu informieren. Andererseits dienen sie dazu, den künftigen Handlungsbedarf und die Dringlichkeit von Massnahmen zu bestimmen.