Die Bewirtschaftung des Waldes wird aufgrund des Klimawandels anspruchsvoller. Ohne menschliche Eingriffe kann der Wald die an ihn gestellten Ansprüche nur eingeschränkt erfüllen. Um die verschiedenen Waldleistungen langfristig sicherzustellen und die CO2-Speicherleistung zu optimieren, braucht es eine angepasste und aktive Waldbewirtschaftung.
Der Wald muss seine Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktion und allgemein zahlreichen Ökosystemleistungen auch unter veränderten Klimabedingungen erfüllen können. Dies bedingt vielerorts eine aktive Waldbewirtschaftung und Waldpflege. Dies ist mit Kosten verbunden, die durch den Erlös aus dem Holzverkauf gedeckt werden müssen. Die Einnahmen unterliegen aufgund von Sturmschäden, Trockenheit und Borkenkäfer starken Schwankungen. Die gesellschaftliche Entwicklung führt dazu, dass immer mehr Nicht-Holz-Waldleistungen nachgefragt werden (wie Freizeit und Erholung im Wald, Waldspielgruppenplätze, Bikerouten). Das Bewusstsein über die Bedeutung dieser Leistungen steigt (Lebensraum für Pflanzen und Tiere, Grundwasserschutz, CO2-Speicher, etc.). Diese Leistungen werden den Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern bisher nicht oder nur teilweise entschädigt.
Der Kanton Luzern ergreift Massnahmen, um die Wald- und Holzwirtschaft sicherzustellen.
1. Förderung der Waldorganisationen
Waldorganisationen werden mittels Leistungsvereinbarung und Projektbeiträgen zur eigentumsübergreifenden Waldbewirtschaftung gefördert.
2. Bereitstellung von Investitionskredit
Ein forstlicher Investitionskredit (IK) kann in Anspruch genommen werden. Damit können mehr zinslose Darlehen für Investitionen in eine zukunftsfähige Infrastruktur für eine nachhaltige Waldpflege getätigt werden.
3. Leitfaden für Nicht-Holz-Waldleistungen
Ein Leitfaden zur Positionierung der Waldorganisationen bezüglich verschiedener Nicht-Holz-Waldleistungen im öffentlichen Interesse wird in Abstimmung mit dem Bund erarbeitet. Weiter werden Ansätze zur Entschädigung von Nicht-Holz-Waldleistungen entwickelt. In einem ersten Schritt wurde ein Projektbericht als umfassendes Nachschlagewerk zur Entschädigung von ausgewählten Waldleistungen erarbeitet. Es ist geplant, die Erkenntnisse für Förster und Entscheidungsträger von Waldorganisationen in kompakter Form aufzuarbeiten.
Entschädigung Waldleistungen Projektbericht
4. Entschädigung für Sicherheitsmassnahmen
Zusatzaufwand bei vermehrten Sicherheitsmassnahmen im Umfeld von Erholungsinfrastrukturen wird in Abstimmung mit dem Bund (signalisierte Waldwege, Rastplätze, Waldspielgruppenplätze, etc.) entschädigt.
Möchten Sie wissen, wem der Luzerner Wald gehört und wer ihn betreut? Lesen Sie hier weiter:
Waldorganisationen im Kanton Luzern
CO2 wird aber nicht nur im Baumstamm gespeichert, sondern beispielsweise auch im Boden (Wurzeln/Moore). Wie viel CO2 im Luzerner Wald gespeichert ist und wie die Erhebung effizient erfolgen kann, wird durch die Abteilung Wald Kanton Luzern geprüft.
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Förderung Holzverwendung
Negativemissionstechnologien (NET)
Zum Erreichen der Klimaschutzziele braucht es neben der Reduktion der Treibhausgasemissionen auch Negativ-Emissionstechnologien (NET), mit welchen CO2 der Atmosphäre langfristig entzogen wird. Zu NET zählen auch biologische Methoden der CO2-Entnahme aus der Atmosphäre und die anschliessende Einlagerung des Kohlenstoffs. Neben der Verwendung von Holz im Gebäudeparkt hat auch Pflanzenkohle das Potenzial aufgrund des hohen Anteils an abbaustabilem Kohlenstoffs, CO2 langfristig zu binden. Dazu muss die Pflanzenkohle in einem stabilen Trägermedium (beispielsweise Boden) eingelagert werden.
Die Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern ermittelt in einer Potenzialannahme die CO
2-Speicherleistung für vier Verwendungsmöglichkeiten. Die Studie ist in Erarbeitung.
Haben wir Ihr Interesse bezüglich NET geweckt? Im Kapitel fünf des Planungsberichts Klima und Energie finden Sie Informationen für den Kanton Luzern.
Planungsbericht Klima und Energie
Verwendungsmöglichkeiten von Pflanzenkohle
Im folgenden Dokument erhalten Sie einen Überblick über die Verwendungsmöglichkeiten von Pflanzenkohle in den Bereichen Landwirtschaft, Strassenbau, Technoboden und Bauwesen.
Pflanzenkohle